Borneo – Bako – und Semenggoh Nationalpark

Kuching ist Ausgangsort für Tierbeobachtungen

Vom Flughafen Kuching komme ich mit Grab (Taxiapp) für günstige 12 Ringgit in die Stadt, mein Grabfahrer ist Polizist, er ist natürlich nicht angeschnallt und fährt wirklich schnell. Er bringt mich direkt ins Hostel Le Nomade Hostel & Cafe, das ist super sozial, es gibt einen grossen Aufenthaltsbereich, wo sich die Backpacker treffen. Ich habe mein eigenes Zimmer, zwar ohne Fenster und mit Gemeinschaftsdusche, wäre ja okay, nur leider funktioniert sie gar nicht, der Wasserstrahl ist marginal. Das Frühstück ist inklusive, gibt aber nur weisses Toast, Marmelade und super fettige Eier aus der Pfanne. 

Mit paar Leuten aus dem Hostel, die ich beim Frühstück kennenlernte, schaue ich mir Kuching an. Wir starten mit dem Sarawak Museum im Stadtzentrum. Das wird seit einiger Zeit renoviert und ist geschlossen, so sind wir in einem Ableger davon, der die indigene Kultur auch sehr gut erklärt. Kuching ist kleine Stadt am Fluss, sie bietet nicht viel. Die meisten kommen wegen den Orang Utans, die man hier sehr einfach und günstig im Semeggho Nationalpark sehen kann.

Aber zuerst zum Bako Nationalpark: Wir nehmen den ersten Bus für 4 Ringgit, er fährt bereits 7 Uhr. Nach einer Stunde sind wir mit dem öffentlichen Bus an einem Fluss, wo wir ein Ticket für das Boot kaufen (40 Ringit retour) und noch eines für den Parkeintritt (20 Ringit). Unser Bootsführer ist der Knaller, er erklärt total viel und zeigt uns erstmal ein Krokodil, an dem alle anderen Boote vorbei rasen. Wir verstehen, dass wir ggf. nicht ins Wasser sollten. Als wir am Strand / Parkeingang ankommen, begrüssen uns gleich die vom Aussterben bedrohten Silbernen Haubenlanguren, komische aus dem Wasser springenden Lurche und das berühmte vom Aussterben bedrohte Bartschwein (wie eine Art Wildschwein).

Wir registrieren uns am Parkeingang, erhalten eine Wanderkarte mit zich trails und wundern uns, dass wir für 2 km eine Stunde benötigen sollen. Tatsächlich schaffen wir die Wege in der Hälfte der Zeit, obwohl wir zu viert sind und sicherlich nicht allzu schnell laufen bei der Hitze. Wir gehen trail 2, 3, 5 und 7. Trail 2 startet am Parkeingang und geht meist über Stege durch den Dschungel bis hin zu einer beeindruckenden Mangrovenlandschaft am Strand. Ausser einigen Schmetterlingen sehen wir hier keine Tiere. Es geht (leider) den gleichen Weg zurück und so kommen wir wieder am Parkeingang vorbei und stärken uns erstmal am Buffet für den Tag, hier gibt es auch das einzige WC.

Gestärkt starten wir zu trail 3, 5 und 7. Auf dem Weg sehen wir eine Viper und eine Art süssen Flughund am Baum kleben. Die erhofften Proboscis Affen oder auch einfach nur Nasenaffen bleiben erstmal aus. Die Wanderwege sind sehr unwegsam, wir klettern über Wurzeln, es ist bergig, teilweise sind wir auf allen Vieren unterwegs, die brütende Mittagshitze tut ihr übriges! Wir kommen absolut abgekämpft am Gipfel von Wanderweg 5 an, wo wir eine traumhafte Aussicht haben. Der Weg hat sich gelohnt. Nur noch eine halbe Stunde bis zum Ende vom Weg 7 sollte es von hier sein und dann gibt es einen wunderschönen Strand. Wir freuen uns alle riesig auf ein kurzes Bad (mit Krokodilen), doch unser Bootsführer wartet schon und meint, wenn wir direkt los fahren, können wir die Nasenaffen noch sehen! Also nix mit Baden nach dieser langen schweisstreibenden Wanderung. Schade!

Als wir am Eingang des Nationalparks mit unserem Boot ankommen (zum Glück müssen wir für 5 Ringgit Zuschlag den Weg nicht wieder zurück laufen), ösehen wir tatsächlich schon von weitem die grossen Nasenaffen in den Bäumen. Absolut geschafft vom Wandern bei der Hitze in der hohen Luftfeuchte kommen wir gegen 17 Uhr nach Kuching zurück. Die Busse fahren zum Glück recht regelmässig. 

Am nächsten Tag muss ich mich erstmal von der Dschungeltour ausruhen, da ist das Sarawak Cultural Village am Damai Strand genau richtig. Das Museum / open air Dorf hält traditionelle Shows 11 Uhr und nochmal Nachmittags. Die Show zeigt die verschiedenen Tänze der Stämme, ist im Eintrittspreis von 60 Ringgit enthalten und wirklich sehenswert. (Jacke mitnehmen, es ist eiskalt im Theater) Über Mittag schliessen die Aktivitäten im Museum. Gutes und günstiges Mittagessen gibts im Foodcourt gegenüber vom Museum. Nach dem Mittag relaxen wir am Strand des Damai Resorts. Nachmittags starten die Aktivitäten wieder und wir gehen zurück zum Museum. Ein toller entspannter und lehrreicher Tag, da man im Museum all die Longhouses der verschiedenen Stämme aus Borneo besuchen kann und sie die typischen Handwerke demostrieren. Es gibt einen Shuttle Bus von/zum Hotel Grand Margherita, für den Rückweg mag das praktisch sein, wir nahmen für den Hinweg gegen 10:15 Uhr ein Grab Taxi (Fahrtdauer ca. 45 Minuten), da der Shuttle 10:15 Uhr, entgegen der Aussage im Hostel, nicht mehr angeboten wird. 

Das Highlight meines Aufenthalts in Borneo: die Orang Utans im Semenggoh Nationalpark!

Hierfür gibt es einen öffentlichen Bus (4 Ringgit pro Weg) von Kuching, der zur Fütterungszeit (9-10 Uhr) zum Semenggoh Nationalpark (Eintritt 10 Ringgit) fährt. Am Nachmittag gibt es auch nochmal einen Bus, aber am besten geht man Vormittags, da der bergige Weg zur Fütterungsstelle dann noch nicht so heiss ist und falls man die Orang Utans Vormittags nicht sieht (es ist ein Park, sie leben frei und man hat keine Garantie, dass sie zur Fütterung kommen) kann man Nachmittags nochmal wieder kommen. Man muss den Park aber zwischendurch verlassen. Er schliesst pünktlich 10 Uhr und öffnet erst wieder für die Nachmittags-fütterung. Sieht man die Orang Utans Vormittags nicht, fährt man einfach mit dem Bus in den nächsten Ort, denn Kuching ist doch knapp eine Stunde entfernt.

Aber ich hatte Glück, die Orang Utans haben bereits am Eingang des Parks in den Bäumen rumgetollt, als ich an kam. Ich habe insgesamt 5 Orang Utans gesehen, zwei Teenager und eine Mutter mit ihren zwei Kindern, eines davon gerade mal zwei Monate alt. Fantastisch, wie sie sich von Baum zu Baum hangeln, miteinander kommunizieren, Kokosnüsse am Baumstamm zerschlagen und Bananen schälen. Allerdings muss man sich ran halten, der Ranger ruft nach einer kleinen Einführung am Parkeingang zur Fütterung, man geht dann nochmal einen kurzen Weg durch den Dschungel. Auf diesem letzten Stück sollte man ganz vorn laufen, damit man Zugang zur Tribüne hat, denn wenn sich mehr als 200 Touristen im Dschungel um den besten Platz zur Orang Utan Fotografie drängeln, sind eben die besten Plätze auf der Tribüne. Ich beobachte hier die Mutter mit ihren zwei Kindern, der Ranger füttert sie und sie verschwinden wieder im Dschungel. Anschliessend werden wir aus dem Park „gejagt“, weil er 10 Uhr schliesst. Ich gehe noch kurz ins Museum und anschliessend fährt der Bus zurück nach Kuching, wo ich den Rest des Tages verbringe.

Meine Unterkünfte in Kuching:

Le Nomade Hostel & Cafe: super, wenn man nix gegen ein uraltes Bad hat, durch das man erstmal durch die Küche laufen muss… super nettes Person, klimatisierter Dorm, die privaten Zimmer wohl fast alle nicht klimatisiert, zentral gelegen

Wegen des Bads und der Hellhörigkeit des Le Nomade bin ich in das Sunset Guesthouse 2 gezogen. Das ist super, neue Zimmer, gutes Bad, mit ordentlicher Dusche, Klimaanlage, gratis Wasser, Tee, nettes Personal, grosser Tisch im allgemeinen Aufenthaltsbereich, um Leute kennenzulernen. 

Kulinarische Highlights hat Kuching nicht unbedingt zu bieten, aber zum Glück war das Food Festival gerade im Gange, als ich dort war. Das beste Foodfestival das ich je gesehen habe, es gab so viele bunte verrückte Speisen zu entdecken und so vieles unbekanntes, wie schwarze Eiscreme…! Einfach klasse!

Sehr zu empfehlen ist das Indah Cafe, leicht spirituell angehaucht, werden hier Bilder ausgestellt sowie super Kuchen und Kaffee angeboten. 

Den Topspot Foodcourt sollte man nicht verpassen, wenn man Fisch mag. Es wird alles frisch zubereitet, ich habe mir hier einfach etwas Gemüse zusammen stellen lassen und im Anschluss ein Eis im Supermarkt gegessen, weil ich natürlich davon nicht satt war. 

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