Umgebung von Quito – Tagestouren

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Therme Papallacta, Cotopaxi, Quilotoa Krater

In der Umgebung von Quito werden die Thermalquellen von Papallacta als Tagesausflug empfohlen. Ich google den Weg mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Quito nach Papallacta, es gibt einige Foren und Blogbeiträge darüber. Vielleicht wäre ich schneller gewesen, wenn ich einfach losgegangen und die Einheimischen gefragt hätte. Ich schreibe mir den Weg über Cumbaya auf einen Zettel, den ich dem fragenden Gesicht an der Haltestelle Rio Coca vor die Nase halte. Ich erkläre ihr, dass ich über Cumbaya nach Papallacta will und werde dann persönlich mit meinem 0,25 Dollar Fahrschein zur richtigen Schlange gebracht. Wieder fast nur Einheimische an diesem grossen Busbahnhof im Norden von Quito. Ich stelle fest, wenn ich nicht zu früh aus meinem Bus ausgestiegen wäre, sondern eben bis zu dieser Endhaltestelle Rio Coca gefahren wäre, hätte ich nicht mal die 25 Cent nach Cumbaya zahlen müssen. In Cumbaya (etwa 40 Minuten später) steige ich am Supermaxi aus, so die Empfehlung aus dem Forum. Dort werde ich direkt angesprochen, ob ich nicht nach Papallacta will. Interessant, dass man mir das ansieht. Ich steige direkt in den nächsten Bus, stelle irgendwann dank meinem maps.me App fest, dass dieser Bus gar nicht bis Papallacta fährt, sondern nur bis Puya. Es werden 70 Cent für die etwa 45 minütige Fahrt kassiert und ich werde an einer Haltestelle im Nirgendwo hinaus geworfen. Bin sehr froh, dass noch jemand an dieser Haltestelle wartet, denn die Gegend ist nicht sehr einladend. Der Herr ist 34 Jahre und spricht mich direkt an. Wir unterhalten uns auf Spanglish über unsere Reiseziele, finanzielle Sorgen, meine Reisepläne und ich muss mir anhören, dass es armseelig ist mit 40 alleine um die Welt zu reisen, während der Partner zu Hause ist. Die Leute sind einfach super offen, das erlebe ich immer wieder! Er will zum Glück in die gleiche Richtung, denn mir wäre es alleine wohl nicht gelungen den richtigen Bus anzuhalten. Also steigen wir zusammen ein und plötzlich steigt er auch schon wieder aus, Haltestellen haben hier nicht unbedingt die gleiche Bedeutung wie in Europa. Man hält den Bus einfach irgendwo an, wo man es braucht. Ich bin froh nun endlich im richtigen Bus nach Papallacta zu sitzen, es ist der Expreso de Banos und es sitzen weitere Touristen im Bus. Direkt hinter mir ein älteres Pärchen aus Kanada, die offenbar auch in die Thermen wollen und keine Ahnung haben, wo sie aussteigen müssen. Genau wie ich. Die Fahrt kostet 2.50 Dollar und führt über Serpentinen durch wunderschöne Andenlandschaften. Wir steigen in Papallacta aus und nehmen zu dritt einen Jeep der uns direkt zur Therme fährt. Pro Person nochmals 1 Dollar. Die Fahrt hat mich insgesamt 4 Busse, 1 Jeep und 3 Stunden gekostet, der Ort ist lediglich 45 km von Quito entfernt. Als ich das später einheimischen Damen in der Therme erzähle, bieten sie mir spontan die Rückfahrt in ihrem Auto an. Klasse!

Die Therme in Papallacta kostet 22 Dollar Eintritt, ist an diesem Dienstag schön leer und liegt wunderschön in den Bergen auf 3300 Höhenmetern. Sie ist integriert in ein Luxushotel, mit entsprechend teurem Restaurant. Das Wasser ist mir fast zu heiss, schliesslich brennt die Sonne noch dazu. Die vier älteren Damen aus Quito und Umgebung kommen gut mit mir ins Gespräch und nehmen mich tatsächlich wieder mit zurück. Dieser Rückweg dauert sogar 4 Stunden, weil mich Marcia noch zu Kaffee und Kuchen bei sich zu Hause einlädt. Sie hat deutsche Wurzeln und eine Weile in der Schweiz gearbeitet. Ich befinde mich plötzlich in der high society von Quito wieder, in einem Herrenhaus wie das von Guayasamin. Ihr Vater war ein berühmter Hotellier in Quito. Wir verbinden uns auf Facebook und sie schenkt mir noch Kekse zum Abschied. Ihre Freundin fährt mich anschliessend bis vor die Haustür meines airbnbs.

Auf meiner to-do-Liste steht definitiv Cotopaxi, mit 5897 m der zweithöchste aktive Vulkan der Welt. Cotopaxi erreiche ich mit einer Tagestour von Quito aus. Klar kann man das auch alleine mit öffentlichen Bussen und anschliessend einem Guide im Park buchen. Habe Leute getroffen, die das so machen und damit 25 Dollar pro Person sparen, aber das wollte ich nicht. Ich buche über das Community Hostel die Tour Hike und Bike für 55 Dollar. Wir starten morgens 7 Uhr am Plaza Foch, haben ein sehr gutes Frühstück auf dem Weg und fahren dann in den Nationalpark hinein. Der Park war wegen Gasausstoss des zweithöchsten aktiven Vulkans der Welt bis vor kurzem geschlossen. Unser Guide erklärt, dass dies nach den Galapagos Inseln die zweitwichtigste touristische Attraktion von Ecuador sei. Der Gipfel zeigt sich schneebedeckt. Wir erreichen nach etwa 2 Stunden Fahrt von Quito den Parkplatz auf etwa 4500 Metern Höhe. Ziel der Wanderung ist das Refuge Haus auf 4864 Metern. Eine Gipfelbesteigung ist momentan nicht möglich. Die 300 Meter steile Wanderung den Vulkan hinauf reicht auch in der Höhe. Es erinnert mich alles sehr an meine Mount Doom Besteigung in Neuseeland. Nur dass es hier einen richtigen Weg gibt. Oben angekommen kann man heisse Schokolade kaufen und sich einen Stempel in den Reisepass geben lassen. Es ist verdammt kalt!

Zurück am Parkplatz schlägt das Wetter um und es hagelt. Später regnet es in Strömen, was den Guide nicht davon abhält, alle Fahrräder vom Dachgepäckträger zu holen und die Radtour hinunter zu einem See zu starten. Mit gemischten Gefühlen und bestens ausgestattet mit einem Helm, aber einem recht alten Fahrrad gehts langsam die steile Schotterpiste hinunter. Es dauert nicht lange bis sich der Radfahrer neben mir überschlägt, sein Rad blockierte offenbar. Das reicht mir, um die nasse Tour abzubrechen. Ich setze mich mit einigen anderen wieder in den trockenen warmen Bus. Ich möchte hier sicherlich nicht ins Spital, wenn es überhaupt eins in der Nähe gibt. Auf dem Rückweg haben wir Lunch im gleichen Restaurant wie am Morgen, satt wird davon niemand! Der Guide bleibt gleich mal dort. Trinkgeld bekommt der für die Tour sicher nicht! Ich glaub er hat von dem Unfall nicht mal was mitbekommen. Er ist einfach an uns vorbei gefahren.

Am nächsten Tag gehts mit dem gleichen Reiseveranstalter ecosportour.com zum Quilotoa Krater, zum Glück habe ich dabei ein komplett anderes besseres Reiseerlebnis. Wir fahren diesmal ohne Frühstück in etwa drei Stunden zum Quilotoa Loop. Die Hinfahrt wird von einem schönen Marktbesuch in Saquisili unterbrochen. Wir gehen erst gemeinsam über den Tiermarkt, anschliessend haben wir auf einem weiteren Markt 30 Minuten Freizeit zum stöbern und kaufen. Ich find es immer so toll, wenn sie da mit ihren Nähmaschinen sitzen und lasse mir spontan meine Jacke reparieren. Ausserdem kaufe ich eine super saftig süsse Ananas und zwei Papayas für 1.50 Dollar. Wir fahren weiter zu einer Familie in den Bergen, sie leben sehr ursprünglich in einem Lehmhaus mit vielen vielen Meerschweinchen, die ja hier eine Delikatesse sind. Mein Gastgeschenk ist eine Papaya.

Später geht es weiter über die Canyons in Zumbagua zum Quilotoa Loop. Wir sind überwältigt vom Ausblick in den Kratersee. Wir steigen hinab und kayaken für 3 Dollar pro Person. Der Aufstieg ist beschwerlich, ich hänge mich an den Schweif eines Esels, der einige der Gruppe nach oben trägt. Ich schaffe so den Aufstieg in nur 45 Minuten. Wir kehren hungrig in einem Hostel zum Mittag ein, das ist im Tourpreis von 50 Dollar inklusive, aber wie gestern: satt wird davon niemand! Auf dem Rückweg schlafen fast alle geschafft von der Wanderung ein. Wir sind gegen 19:30 Uhr wieder in Quito und stossen anschliessend in einer der tollen Mikrobrauereien in der Nähe des Plaza Foch auf den tollen Tag an!

 

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