Sanur – Touristenhochburg und Gateway auf die Inseln
Sanur hat Charme, wenn man länger danach sucht
Furchtbarer Verkehr zwischen Uluwatu und Sanur, mein Fahrer nimmt die zollpflichtige neue Strasse, die in den Ozean gebaut wurde. So brauchen wir mit Stau für die rund 30 km „nur“ 1,5 Stunden, diesmal zockt er mich mit 400000 Rp. richtig ab. Er ist bisel genervt, weil er zwei Stunden von Denpasar (wo er wohnt) bis Uluwatu gebraucht hat.
In Sanur habe ich für 4 Nächte das Sunhouse Guesthouse gebucht, es liegt im Süden, in der Nähe des grossen Mercure Hotels und damit auch um die Ecke vom Power of now oasis Yoga Studio, das ist reiner Zufall und irgendwie ein Zeichen, dass ich doch auch in Sanur mit Yoga weiter machen soll. Das Sunhouse Guesthouse hat nur 8 Zimmer, ist im balinesischen Stil inklusive Pool und Himmelbetten sehr liebevoll gestaltet, liegt aber laut an einer Kreuzung. Ab 6:30 Uhr wecken mich die hupenden Motorräder. 8 Uhr beginnt das Yoga, daher nicht weiter schlimm.
Als ich Nachmittags in Sanur ankomme, ist Ebbe, der Strand verdreckt und voll mit (vor allem australischen) Touristen, die sich vor ihren teuren Resorts die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Ich gehe die einzige Strandpromenade die Bali zu bieten hat entlang. Fühle mich irgendwie fehl am Platz hier, hatte mir nicht überlegt, dass ich doch keinen Strand- und Badeurlaub will. Ich habe mich für Sanur entschieden, weil ich gehört hatte, dass von hier die Tauchtouren starten. Was ich allerdings nicht wusste, sie fahren nach Nusa Penida, zur Nachbarinsel, die ist eine halbe Stunde entfernt und somit sind die Tauchtouren recht teuer.
Da mir Sanur auf den ersten Blick sowieso nicht gefällt, storniere ich spontan zwei Nächte, um auf die Nachbarinsel Nusa Lembongan zu flüchten.
Aber zuerst zu Sanur… Nach meiner Strandwanderung treffe ich Maria (Neuseeländerin), sie hatte ich in Canggu kennengelernt und es ist schön, wieder ein bekanntes Gesicht zu sehen. Wir gehen mit einer Gruppe aus ihrem Hostel Cafe Loca (was übrigens wunderschön ruhig liegt und einen tollen Pool hat) in einem lokalen Warung essen. Es ist köstlich, mein vegetarisches Essen (ich gönne mir ein Ei) kostet nur 9000 Rp. Mit Abstand das günstigste Essen!
Mein nächster Tag beginnt 8 Uhr mit einer wunderbaren Vinyasa Yoga Session im Power of Now Oasis Yoga Studio. Das liegt direkt am Meer in einem Bambushaus, wunderschön, ich sehe das Meer, während ich meine anstrengenden Yogaübungen halte. Da Maria heute Geburtstag hat, gehen wir etwas feiner Frühstücken, sie hat den Bali Buddha ausgesucht. Ich war anfangs etwas skeptisch, weil es nicht besonders liegt und man in einem klimatisierten Restaurant sitzt. Aber es ist ein ganz tolles Lokal mit sehr gesundem Essen und ökologischem Konzept.
Anschliessend entdecken wir Sanur mit dem Rad. Mein Rad war sogar gratis im Sunhouse Guesthouse Komfort enthalten, die Bremsen gingen kaum, Licht hatte es nicht und nach einem Schloss musste ich extra fragen. Aber für balinesische Verhältnisse erfüllte es seinen Zweck. Sanur ist echt toll mit dem Rad zu entdecken, einfach die Uferpromenade abfahren, macht viel mehr Spass, als zu laufen!
Das Geburtstags-Abendessen gab es im Malalaika, mein Soyaburger war der Hammer! Die Currys sind zu klein für den Preis. Anschliessend geniessen wir lokale Livemusik am Strand im stiff chilly. Dort gibts den Espresso Martini für ca. 3 Euro! Aber ich bin ja auf dem Detox Trip! Sanur gefällt mir langsam immer besser. Fast schade, dass ich morgen schon auf die Insel gehe, so habe ich es nicht mal auf den Nachtmarkt geschafft.
Nach einem tollen Frühstück im Lilla Pantai am Strand, mit den Füssen im Sand und dem Salzwind um die Nase, verabschiede ich mich von Sanur.