Kolumbien – Cartagena

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Ankommen in Cartagena

Kolumbien empfängt mich mit einem unschönen Einreisemarathon in Bogota. Ich drohe meinen Anschlussflug zu verpassen, als ich zur Abflugzeit noch eine ewig lange Schlange an der Immigration vor mir habe. Niemand darf hier vordrängeln, es geht allen gleich, fast alle haben ein Weiterflugticket in der Hand und trampeln nervös von einem Bein aufs andere, einige ungeduldige (inklusive mir) wagen es trotzdem vorzudrängeln und ernten böse Worte und Blicke der anderen. Egal, ich will die Nacht hier nicht verbringen! Ich gebe an 46 Tage zu bleiben – ohne Ticket zur Weiterreise – das scheint ok, man lässt mich passieren. Ich renne am Gepäckband vorbei – das wird schon in Cartagena ankommen. Dann hoch und wieder rein, durch die Security, meine volle Wasserflasche ist hier vollkommen ok!!! Dachte diese Handgepäckregeln sind international? Jedenfalls ist mein Flug längst weg – laut Plan. Als ich dann keuchend am Gate ankomme, ist er offenbar um 1 Stunde verschoben. Schön.

In Cartagena kommt mein Gepäck tatsächlich unbeschadet an. Ein netter Herr von der Sprachschule empfängt mich herzlich und trägt mir den Rucksack zu seinem winzigen Auto. Es ist heiss. Mitternacht. Wir fahren keine 15 Minuten zur Unterkunft in einer „fenced community“ – hier werde ich mich wohl wirklich sicher fühlen! Jeffrey nimmt mich in Empfang und zeigt mir mein noch winzigeres Zimmer. Dachte das wäre nur in Japan so?! Dafür mit eigenem Bad, auch sehr klein. Die Unterkunft gehört der Sprachschule, die ich die nächsten 3 Wochen besuche – ein shared appartement, quasi ein Haus mit 8 Zimmern für Sprachschüler. Es ist nicht sauber, weder die Küche, noch die Möbel oder die Handtücher, daran werde ich mich wohl gewöhnen müssen. Hier herrschen einfach andere Standards…

Samstagmorgen bei Tageslicht, ich schaue vom Balkon auf einen Park – Spielplatz – Sportplatz, es ist schön grün und jetzt schon heiss. Ich traue mich aus dem bewachten, eingezäunten Wohngebiet alleine zu Fuss raus! Nach 5 Minuten erreiche ich ein shopping center – juchu Klima! Geldtauschen scheitert in der Bank, dazu muss ich wohl woanders hin, dann eben Automat. Man erhält maximal umgerechnet 35 Euro, das allein zeigt, wie günstig das Land ist! Ich hole mir von meinen ersten kolumbianischen Dollar einen grossen grünen Smoothie für 1.50 Euro. Damit laufe ich bei über 30 Grad zur Altstadt – eine grosse belebte Strasse auf der einen Seite, Polizei, slumähnliche Hütten, Sportplätze, Strassenverkäufer auf der anderen. Innerhalb der Altstadtmauern ist es extrem sicher sagt man, es patrouillieren wohl über 2000 Polizisten täglich hier. Ich lasse mich treiben und bin erstaunt wie leer die engen Strassen sind. Touristisch scheint das nicht allzusehr zu sein. Die kollonialen bunten Häuser sind wunderschön erhalten. Es gibt viele Geschäfte, Restaurants und bunte Strassenverkäufe. Ich komme vorbei an Kirchen und Kathedralen. Mülleimer für meinen inzwischen leeren Smoothiebecher suche ich vergebens. Zum Ausruhen setze ich mich einfach wie die locals auf eine Türschwelle am Gehweg 🙂 alles ist sehr eng. Mittags finde ich das wunderbare Fischrestaurant LaMulata im Stadtteil San Diego, wo auch meine Sprachschule ist. Dieser Stadtteil gehörte früher der Mittelschicht, während sich im Centro eher die Oberschicht niederliess. Neben mir sitzt eine super nette Familie aus Baranquilla, die sind vor dem momentan stattfindenden Carneval geflüchtet und laden mich direkt ein den Abend mit ihnen zu verbringen.

Die Kolumbianer sind sowas von nett, das ist unglaublich. Obwohl mein Spanisch quasi (noch) nicht existent ist, kommt man irgendwie mit Händen und Füssen ins Gespräch! Ich verbringe jedoch den Abend im Haus der Sprachschule, wo sich einer aus dem unteren Teil des Hauses ausgesperrt hat und erlebe eine waghalsige Decken-Abseil-Aktion im zwei Meter breiten Innenhof. Wirklich filmreif!

 

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