Galapagos – an Bord der Fragata

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Eine Woche Galapagos entdecken

Ich bin so froh meinen 40. Geburtstag mit der besten Gesellschaft, nämlich meinem Freund Michael in der schönsten Umgebung, nämlich den Galapagos Inseln feiern zu dürfen. Das musste natürlich von langer Hand geplant sein, welches Schiff, welche Route? Die Auswahl schränkte sich relativ schnell ein, weil wir nur von Freitag zu Freitag buchen konnten. Man muss eine Nacht vor und eine Nacht nach der Kreuzfahrt in Quito einplanen. Die Bootspreise rangieren von 200 Dollar pro Tag bis mindestens 2000 Dollar. Dazu kommt der Flug von Quito, den die Anbieter gleich mit buchen, sonst muss man eine „Strafgebühr“ zahlen. Nach langen Recherchen über Schiffe, Standards, Routen und Tiere, entschied ich mich für eine Woche Budgetschiff Golondrina. Wegen der Osterzeit waren die Plätze angeblich knapp und sehr teuer. Mein Ansprechpartner bei galapagosexperience.net war aber super freundlich und antwortete immer kompetent und schnell auf all meine Fragen. Wir überwiesen den vollen mittleren vierstelligen Reisepreis direkt nach Ecuador, das war dann schon ein komisches Gefühl, nur so auf der Basis von E-Mails. Die Bestätigung für die Golondrina kam umgehend. 4 Wochen vor Abreise bekamen wir jedoch Bescheid, dass wir auf das Schwesterschiff Fragata umgebucht wurden, diese fährt die gleiche Route (Isabela Island, Fernandina, Santiago Island, Rabida, Santa Cruz) und ist etwas luxuriöser, quasi ein gratis upgrade in die Premium Economy Class.

Wir fliegen mit tame ab Quito über Guayaquil auf die Insel Baltra. In Quito zahlen wir 20 Dollar, bei der Ankunft in Baltra nochmal 100 Dollar. Die Galapagos Inseln sind sicher kein günstiges Vergnügen, dafür exklusiv und einmalig im Leben zu bereisen! Der Guide erwartet uns und etwa 14 Mitreisende (zwei Familien, zwei Singles und ältere Paare) in der Empfangshalle des Flughafens. Per Bus geht es ein kurzes Stück zum Ablegesteg, hier sehen wir bereits die ersten Galapagos-Seelöwen und Blaufusstölpel.

Auf dem Schiff angekommen, werfen alle ihre Schuhe in einen grossen Container. Barfuss oder Flipflops bitte. Wir beziehen unsere kleine Kabine, die Betten stehen leider nicht zusammen. Das Bad ist so winzig, dass man sich kaum drehen kann. Aber es ist alles da, was man braucht! Zum Essen und zu den Aktivitäten läutet jeweils die Glocke. Es scheint keine Getränkekarte zu geben.

Nach dem reichhaltigen, sehr guten Mittag mit Fisch in Kokossosse, Reis und Gemüse legen wir am Nachmittag in Richtung Norden zur Insel Mosquera ab. Die Insel liegt zwischen Baltra und North Seymore und ist quasi nur ein Sandpatch, wo wir unseren ersten Schnorchelausflug haben. Die erste nasse Landung steht bevor, man unterscheidet zwischen dry- und wet-landing: bei der trockenen Landung hat man tatsächlich einen Bootssteg und bekommt sicher keine nassen Füsse, während bei einer wet-landing alles nass werden kann, bis zum Bauchnabel. Wir spazieren kurz über die Insel und machen die ersten spektakulären Bilder von Seelöwen, die hier in einer Kolonie leben. Sie lassen sich durch uns überhaupt nicht aus der Ruhe bringen, sie wälzen sich im Sand, robben auf uns zu, spielen miteinander oder verschwinden im Wasser, wo sie super schnell schwimmen können. Wir sehen viele schwarze Meerechsen, die sich eh nie viel bewegen und wunderschöne rote Krabben (Sally Lightfood Crab) in den verschiedensten Grössen. Vom Strand aus, gehen wir nun Schnorcheln und hoffen mit den süssen Seelöwen schwimmen zu können, es dauert tatsächlich nicht lange bis sie wild mit uns spielen wollen. Sie kommen so nah, dass sie mich fast berühren und ich versuche dabei einen gescheiten Film aufzunehmen und schöne Bilder zu machen. Wir sehen hunderte tropische bunte Fische und einen gefleckten Adlerrochen.

Wieder an Bord gibt es eine kurze Einführung von unserem Guide Julio über den morgigen Tag, leider nicht so sehr über das was wir gesehen haben heute. Dafür liegen einige Bücher rum, die wir nun nach Bezeichnungen der bunten Fische durchforsten. Das Abendessen ist wieder richtig gut, mit Reis, Kartoffeln, Salat und Hühnchen. Wir gehen früh zu Bett und ich schlafe fantastisch bei brummenden Motorgeräuschen und dem Schaukeln des fahrenden Schiffs. Müde machen sicher auch die Wunderpflaster gegen Seekrankheit. Wir fahren die ganze Nacht bis zur nächsten Insel Isabela durch. Die ersten Seekranken zeigen sich am nächsten Morgen (nicht zum Frühstück).

Tag 2 Isla Isabela und Fernandina: Wir starten den Tag mit dem guten Frühstück um 7 Uhr, ich erspähe während dessen die erste Wasserschildkröte. Es stellt sich heraus, dass hunderte davon in der kleinen Bucht (Vicente Roca Point, Insel Isabela) sind, wo wir vor Anker liegen. Ich kann das Schnorcheln gar nicht erwarten. 8 Uhr fahren wir aber erstmal mit den kleinen Tenderschlauchbooten die Küste entlang und sehen Stummelkormorane (Galapagosscharbe), die lustigen Blaufusstölpel mit ihren fast neon blauen Füssen, black-footed boobies mit schwarzen Füssen und viele viele schwarze Meerechsen. Ausserdem sehen wir noch mehr Schwarze Suppenschildkröten und wieder einige Seelöwen.

Nach der Bootfahrt gehen wir endlich Schnorcheln (vom Tenderboot aus), unser Guide meint, dieses Schnorcheln könnte wohl der Höhepunkt unserer Reise sein. Hat er das nicht gestern auch schon gesagt? Wir springen also zu den Schildkröten ins Meer, kommen ihnen sehr nahe. Ein tolles Erlebnis mit diesen riesigen Suppenschildkröten zu schwimmen! Kurz darauf finden uns die Seelöwen, sie wollen wieder mit uns spielen. Nachdem gestern ein Mädel beim Schnorcheln von einem Seelöwen gebissen wurde (der wollte sicher nur spielen), hab ich jetzt gut Respekt vor meinen neuen Spielgefährten. Wir sehen riesige leuchtende Seesterne am Meeresboden, so klar ist das Wasser. Aber es ist viel kälter als gestern, vielleicht ca. 23 Grad, statt wie gestern 27 Grad.

Nach diesem schönen Schnorchelausflug in einer Bucht der Insel Isabela gibts Mittag und abschliessend fahren wir weiter zur Insel Fernandina, wo wir wieder vom Tenderboot ins Wasser dürfen. Diesmal liegt der Fokus auf den schwarzen Meerechsen, den Marine Iguanas. Sie sind Galapagos endemisch, wie fast alle Tiere hier und fressen die Algenwiesen auf dem Lavagestein unterhalb der Wasseroberfläche, sie können gut schwimmen und hängen sonst faul auf den schwarzen Lavasteinen ab. Die Echsen waren bedroht, weil durch El Niño die Algen abstarben und es somit zum Nahrungsmangel kam. Es dauert nicht lange bis ich beim Schnorcheln kurz unter der Wasseroberfläche eine Echse entdecke. Sie sind wirklich flink und sie beim Fressen zu beobachten, ist der Höhepunkt dieses Schnorchelgangs, ich höre sogar wie sie die Algen abreissen.

Am späten Nachmittag fahren wir noch zur Isla Fernandina in eine Bucht die offenbar zum Brüten der Tiere geschützt wird. Dort sehen wir Galapagos Pinguine, die scheinbar nur auf uns warten, aber dann doch etwas scheu flüchten, als wir ihnen zu nahe kommen! 1999 verursachte El Niño das Absterben vieler Korallen, sowie die Vernichtung von ca. 60 % der Pinguin-Population.

Dann erspähe ich einen kleinen Babyhai und ein anderer sieht goldene Rochen. Einfach klasse wie viele Tiere wir hier einfach nur vom Boot aus sehen können. Nachdem wir noch einen Adler (natürlich Galapagos endemisch) bestaunen, gehts endlich zum langersehnten Landgang (dry landing). Irgendwie ist es immer mal wieder schön vom Wasser runter zu kommen. Hunderte von Marine Iguanas begrüssen uns, wir waten barfuss durch den Mangrovenwald und finden anschliessend noch mehr Marine Iguanas (tausende? Brutzeit ist von Januar bis Juni!). Wir gehen über Lavafelder 600 m am Ufer entlang, eineinhalb Stunden, viel Zeit für Fotos von Seelöwen, Krabben und Meerechsen. Im Sonnenuntergang verlassen wir Isla Fernandina und kehren mit dem Tenderboot auf unsere Yacht zurück. Es gibt endlich die Vorstellungsrunde der Crew.

Tag 3 Isla Isabela: Frühstück mit Osterei, schliesslich ist heute Ostersonntag. 7:45 Uhr gehts schon wieder an Land, mit dem Schlauchboot gehts zum Landgang in die Urbina Bay (wet landing). Am breiten dunklen Sandstrand sieht man Spuren von Meeresschildkröten, die zum Eier legen über den Strand gekrochen sind. Die Eier liegen nun bis zu einen Meter im Sand vergraben, bis nach etwa 55 Tagen die Schildkrötenbabies schlüpfen. Eine von 1000 wird es schaffen geschlechtsreif wieder an diesen Strand zur eigenen Eiablage zurück zu kehren! Es ist bereits wieder sehr heiss in der Sonne, der Trampelpfad geht ein bisschen durch den Busch und es dauert nicht lange bis wir den Galapagos Landleguan sehen, sie sind grösser als die schwarzen Marine Iguanas und gelb-rötlich. Es ist schon speziell, dass sie nicht vor uns flüchten, sondern uns eher neugierig anschauen. Einige Schritte auf dem ausgetretenen Trampelpfad später, mein Highlight: die Galapagos-Riesenschildkröte, eine „kleinere“ mit ca. 8 Jahren, sitzt direkt auf unserem Trampelpfad. Sie ist natürlich nicht klein, sondern etwa 40-50 cm lang. Wir gehen langsam um sie herum, sie zieht scheu ihren Kopf ein. Kurz darauf entdecke ich eine grössere Ältere im Busch, sie ist ca. 25-30 Jahre alt. Toll sie so in freier Wildbahn zu sehen, vor allem weil bereits fünf der 15 Unterarten ausgerottet wurden.

Nach dem einstündigen langsamen Walk sind wir an unserem Strand, wo wir all unsere Sachen haben liegen lassen und gehen schnorcheln. Diesmal ist das Schnorcheln nicht so wahnsinnig toll, wir sehen zwar wieder einige Suppenschildkröten und einige sehen auch Haie, aber sonst ist das Wasser ziemlich trüb und ich freu mich über jeden bunten Fisch, den ich überhaupt erkennen kann.

Wieder an Bord navigieren wir aus der Bucht heraus in die Tagus Cove, das ist eine bekannte Bucht auf der Insel Isabela. Die Nachmittagswanderung ist etwas anspruchsvoller, es geht auf einen Vulkan, einen steileren Pfad entlang. Micha und ich sprinten natürlich allen voran und sind die ersten die in der tropischen Luft den Gipfel erreichen. Die Sicht auf die Vulkane Darwin und Wolf (zuletzt 2015 ausgebrochen) ist atemberaubend. Auf dem Rückweg bleibe ich nochmal kurz am Salzwassersee des Darwin Kraters stehen und bewundere das blau. Anschliessend findet noch ein Schlauchbootausflug zur Küste und in die Tagus Höhle statt. Wir gehen in dieser Bucht nochmals Schnorcheln, diesmal mit viel besserer Sicht. Wir schwimmen den Rand des Vulkankraters entlang, quasi innerhalb des Vulkans, unter dem Meeresspiegel und dementsprechend sieht der Meeresgrund auch aus. Am Rand ist grünes Moos, dort finden die Tiere allerlei zu fressen, überall sind Meeresschildkröten, viele bunte Fische, grosse Boxfische, später schwimmt sogar ein grosser Seehund an mir vorbei. Wir finden eine lila Krake und Seesterne in allen Farben am Meeresgrund. Leider wird es recht schnell kalt und wir gehen wieder an Board. An Board gibt es wieder leckere Snacks und einen Juice. Später navigieren wir aus der Bucht entlang der westlichen Küste der Insel Isabela gen Norden, über den Äquator; wir zählen alle zusammen auf der Brücke den Countdown. Delphine begleiten unseren Weg.

Tag 4 Insel Santiago, James Bay, Puerto Egas: 7 Uhr gehen wir bereits an Land (wet landing). Auf dem Darwin Trail sehen wir viele kleine Lizards am Fusse der Kakteen. Dies ist offenbar einer der wenigen Orte wo Seelöwen und Seebären gemeinsam anzutreffen sind, die Seebären haben ein dickeres, helleres Fell und nicht so eine Hundeschnautze. Sie hängen in einem Blowhole ab und schlafen im Wasser, das ist voll faszinierend zu sehen!

Die Sonne brennt bei dieser Wanderung, das Wasser ist zum Glück wärmer in dieser Bucht. Ich freue mich aufs Schnorcheln! Sofort als ich den Kopf unter die Wasseroberfläche halte, sehe ich einen grossen Parrotfish, viele bunte, grosse und kleinere Fische, manche tarnen sich gekonnt, wie der Skorpionfisch. Wir sehen wieder eine Krake, die sich in einem Spalt versteckt und am Boden liegen einige Weissspitzen-Riffhaie (Whitetip Reef Sharks), einige kreisen sogar. Offenbar sind sie für den Menschen ungefährlich, aber ich habe extrem grossen Respekt vor ihnen! Ein ganz toller Schnorchelgang! Zurück am Strand gibt es Stechfliegen, also gehen wir eben nochmal schnorcheln. 10:30 Uhr gehts wieder zurück an Board und wir navigieren drei Stunden gen Südosten nach Sombrero Chino.

Am Nachmittag erwartet uns dort Snorkling vom Feinsten. Wir fahren in eine Art grosses klares Aquarium, umgeben von schwarzen Lavafeldern und super weissen Sandstränden. Seelöwen liegen faul am Strand und Marine Iguanas verstecken sich unter den Steinen. Wir starten vom weissen Sandstrand und schnorcheln auf die andere Seite der Bucht. Kurze Zeit später sehen wir Whitetip Reef Sharks, die direkt auf uns zu schwimmen. Das ist absolut spektakulär. Vor allem, weil das Wasser so klar ist. Hierher kommen eiskalte Strömungen des Humboldtstroms, die sich mit den warmen Strömungen vermischen. Es ist aufregend das beim Schnorcheln so extrem zu spüren, ich wärme mich im warmen Strom auf, bevor mir der kalte fast den Atem nimmt. Wir sehen hier riesige Seenadeln, denen es anscheinend Spass macht mit dem Fischschwarm zu spielen. Abends werden wir plötzlich seekrank und stellen fest, dass die Pflaster nur 72 Stunden wirken und nicht 5 Tage wie irgendwer behauptet hat. Wir fahren Richtung Süden nach Santa Cruz, in den Hafen Puerto Ayora, wo wir Abends 21 Uhr ankommen. Hier sieht es jetzt verdammt touristisch aus, trotzdem schön die Lichter der Stadt von unserem Schiffsdeck aus zu sehen.

Tag 5 Santa Cruz Island: Ein Tag ohne Schnorcheln, das wird vielleicht komisch. In Puerto Ayora gehen wir trocken an Land, Seelöwen liegen hier faul auf Bänken rum oder sind neugierig am Fischmarkt. Wir laufen etwa 15 Minuten zum Charles Darwin Center, wo sich eine riesige Schildkröten Aufzuchtstation befindet. Anschliessend geniessen wir endlich den guten Kaffee in der Stadt, 12 Uhr sind wir zurück an Board zum Mittag. Später gehts noch zur Hacienda Primicias, wo die Riesenschildkröten in den Highlands der Insel Santa Cruz in freier Wildbahn leben, nachdem sie von der Aufzuchtstation hier oben ausgesetzt wurden. Es regnet in Strömen.

Tag 6 Insel Isabela (Südosten): Offenbar hatte unser Kapitän letzte Nacht Probleme den Anker los zu bekommen, somit erreichen wir die Südostküste der Insel Isabela mit etwa 2 Stunden Verspätung. In Las Tintoreras, südlich von Puerto Villamil gehen wir am Strand entlang, viel gibts hier nicht zu sehen, einige kleine Lizards und viele Sally Lightfood Krabben, einige Blowholes und Marine Iguanas, sowie Seelöwen. Das Wasser ist kristallklar, die Umgebung schön, aber es ist bereits wieder ziemlich heiss. Anschliessend gehen wir in einer ziemlich touristischen Gegend bei Puerto Villamil schnorcheln, wo ich schon dachte, dass wir gar nichts sehen, dann aber geraten wir in einen Schwarm Golden Rays. Es ist fantastisch ganz langsam mit ihnen zu schweben. Das ist das absolute Highlight des Vormittags.

Nach dem Mittagessen auf dem Schiff, schnorcheln wir in der Lagune mit tausend anderen Touristen. Wir haben nichts gesehen, ausser einige grössere Boxfische und viele Mangroven. Ausserdem schnorcheln wir einen coolen Canyon entlang. Anschliessend gehts mit dem Chiva Bus in die Stadt zum Kaffee am Strand. Wir freuen uns beide sehr auf diesen Kaffe und ein bisschen Zivilisation ist auch mal schön. Wir spazieren zum Supermarkt und trinken danach noch einen Geburtstags-Cocktail in einer anderen Strandbar. Hier lädt der Salzwind am 3 km feinen hellen Sandstrand zum Spaziergang ein. Zurück an Board gibts Abendessen bei Kerzenschein, Micha hat da was organisiert 😉 ich erhalte eine Geburtstagstorte mit Kerze zum Dessert. Diesen tollen Geburtstag lassen wir dann noch romantisch auf dem Schiffsdeck ausklingen, wo Fregattvögel immer wieder unseren Weg begleiten.

Tag 7 Insel Floreana, Rabida: Der Landgang am frühen Morgen bietet faszinierende Ausblicke, steile Klippen mit Kakteen und roter Sandstrand, eine spezielle Szenerie. Die Sonne brennt wieder. Ich freue mich schon sehr aufs Schnorcheln, das direkt vom roten Sandstrand aus startet. Am Ufer entlang gibt es nicht viel zu sehen, das Wasser ist recht trüb, daher kehren wir um und schwimmen die steinige Küste entlang. Aber auch hier, nicht viel zu sehen. Später zeigt uns der Guide noch ein Seepferdchen, das sich an einem Stein fest hält. Zurück an Bord ist erstmal ausruhen angesagt.
Am Nachmittag regnet es stark, die anderen gehen nochmal an Land, um Landleguane zu sehen. Wir bleiben an Board, haben keine Lust auf den Matsch und den Regen. Nach einer knappen Woche haben wir das Gefühl, sowieso alles gesehen zu haben.

Das Schnorcheln machen wir aber nochmal mit, ein letztes Schnorcheln für diese Reise. Wir sehen aber wieder nicht viel, einige schwarze Fische mit neon blauen Punkten, sonst nichts spezielles. Bin fast froh, als wir mit dem kleinen Schlauchboot wieder aufs Schiff gefahren werden. Der letzte Abend, die Crew verabschiedet sich und wir stossen mit Sangria an. Das Abendessen ist nochmal richtig gut, mit Fisch. Wir beobachten später noch Pelikane, Seelöwen und Haie bei der Jagd am Heck unseres Bootes. Es ist wirklich lustig anzusehen, wie sie alle um den gleichen Fisch kämpfen. Die Pelikane ganz gelassen auf dem Schlauchboot, die Seelöwen blitzschnell, da scheinen die Haie fast träge ihre Kreise zu ziehen.

Tag 8 Santa Cruz Island: Abreisetag, 6 Uhr sollte es mit unserem Guide Julio in die Breeding Area der Black Turtle Cove gehen. Michael geht es nicht gut, er bleibt liegen. Der Kapitän kommt auf mich zu und erklärt mir, dass Julio einen schlimmen Autounfall hatte und alle im Krankenhaus sind. Erst an Board des kleinen Schlauchbootes verstehe ich, dass er und sein Kind bei diesem Unfall ums Leben gekommen sind. Langsam verstehe ich, warum wir nur zu dritt in diesem Boot sitzen. Es ist unfassbar!!!
Wir sehen bei diesem letzten Ausflug nochmal goldene Rochen, Adlerrochen, Schildis, Blacktip Reef Sharks, aber es ist eine absolut beklemmende Stimmung. Zurück an Board gibt es Frühstück, hier trauern alle und niemand kann es fassen. Wir packen unsere Sachen und verlassen bereits 8:30 Uhr das Boot, der Flug zurück nach Quito geht erst 12:30 Uhr. Warten am Flughafen und eine Woche voller Eindrücke verarbeiten!

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