Izhcayluma – Yogaresort in Vilcabamba

Wie fühlt man sich nach 8 Tagen Yoga als Yoganeuling?

Yoga war für mich schon immer interessant, aber irgendwie hab ich das nie regelmässig betrieben, mal hier und da in den Ferien. Der Flyer vom Izhcayluma ist mir schon in Quito zugeflogen und mir war klar, da muss ich hin. Ein Yogaresort in den Bergen zu Backpackerpreisen! Für die Fahrt nach Vilcabamba nehme ich den Shuttle der vom Izhcayluma von Cuenca (Hostel La Cigale) einmal täglich Nachmittags angeboten wird. Im modernen Kleinbus sitzt noch ein nettes deutsches Mädel. Die Fahrt dauert 4 Stunden, müssen einige Umwege in Kauf nehmen, da die Strassen wegen dem starken Regen unpassierbar sind.

Die von deutschen Auswanderern geführte Anlage ist herrlich gross, wunderbar grün und schön bepflanzt, mit grossem Pool und Hängematten. Man kommt hier definitiv zur Ruhe, wenn man eines der abgelegenen noblen 2-4 Bettzimmer nimmt. Wir sind in einem 6er Dorm, der aber keine Doppelstockbetten hat, sondern eine extra Etage (Maisonette) mit steiler Treppe. So schläft man schön unter dem Dach in einem normalen bequemen Bett. Das Zimmer ist riesig mit Eckschrank und Schliessfächern, sowie einem grossen schönen Bad. Ich hatte mir auch das Einzelzimmer mit Gemeinschaftsbad angesehen, das ist im Haupthaus über dem Restaurant und eigentlich schlafen dort nur Angestellte. Es ist laut und das Gemeinschaftsbad ist wirklich nicht gut! Daher bleibe ich gern die 8 Nächte im Mehrbettzimmer und zahle in der Nebensaison insgesamt nur 76 Dollar, da will man einfach bleiben! Dafür ist kein Frühstück im Preis enthalten. Der Knackpunkt: das Resort hat keine Küche, die man nutzen kann. Das Frühstück ist eher mässig und überteuert, auch mit den restlichen Speisen wurde ich nicht wirklich froh im resorteigenen Restaurant.

Daher ist es besser im 2 km entfernten Ort Vilcabamba zu essen. Dort gibt es gutes günstiges lokales Essen, viele amerikanisch geführte Restaurants und eine sehr gute französische Bäckerei. Überhaupt scheint Vilcabamba leider in den Händen pensionierter Amerikaner zu sein. Der Ort ist nicht schön und sehr überschaubar. Er ist auch bekannt für spirituelle Reinigungen. Schamanen bieten Ayahuasca- und San Pedro-Zeremonien an. Fast alle, die nach Vilcabamba kommen, machen eine solche Prozedur mit. Ich komme mir daher etwas aussätzig vor, weil ich es erstens gar nicht wusste, dass das hier gemacht wird und es zweitens auch nicht vor habe. Je mehr ich davon höre, desto interessanter wird es und vielleicht komme ich irgendwann zurück, um es auszuprobieren, schliesslich sind fast alle begeistert!

Ich beschränke mich auf Yoga: jeden Morgen um 7:30 Uhr praktiziere ich eine Stunde, am Nachmittag nochmals. Das tut extrem gut, in der ersten Yogastunde legt die fantastische Yogalehrerin Vanesa Wert auf die Füsse, in einer weiteren Stunde üben wir die Hüftöffnung, am nächsten Tag die Öffnung des Brustkorbs, denn wenn das Herz keine Luft bekommt, ist auch kein Leben möglich. So spüre ich langsam, wie sich mein ganzer Körper öffnet, festigt und stabilisiert! Ich fühle mich wie eine sehr eingerostete Kiste, die langsam wieder in Gang kommt, die langsam geölt und geschmiert wird. Die Nachmittagsstunden bieten immer etwas Anderes, zum Beispiel hängen wir in einer Yogastunde kopfüber in Schlingen, wie im Zirkus, das tut extrem gut. Beim Meditationstanz tanze ich mit vielen Einheimischen alle Sorgen, Ängste und Probleme einfach weg. Wir lassen uns komplett gehen. Yoga in all seinen Facetten, ist meiner Meinung nach die beste Methode, um fit zu bleiben im Alter. Der Körper wird gefestigt und so gut gedehnt. Ich werde von nun an Yogastudios auf meinen Reisen ausfindig machen!

Vilcabamba mit dem Izhcayluma ist ein herrlicher Ort, um zu sich selbst zu finden und sich mit der Natur zu verbinden. Überall fliegen bunte Schmetterlinge und ganz aussergewöhnliche mit transparenten Flügeln. Die Vögel singen und nachts sieht man lustige Glühwürmchen. Das Resort bietet Wanderkarten für die Umgebung, leider sind die meisten Wanderungen in der Regenzeit zu schlammig oder gar verschüttet. Ich schaffe aber trotzdem zwei kleine Wanderungen in die umliegenden Berge mit herrlichen Aussichten.