Kauai – die wilde Insel, wo die Hühner los sind
Kapaa als homebase
Der Flug nach Lihue auf Kauai dauert eine reichliche Stunde von Kona. Für die kleine wilde Insel Kauai haben wir nochmals sieben Nächte geplant. Am Avis Preferred Guest Schalter erhalten wir unseren günstigen Mietwagen. Ich hatte über die deutsche Avis Seite einen echt guten Deal erhalten.
Auf Kauai sollte man in Kapaa übernachten, wenn man Einkaufsmöglichkeiten und ein bisschen Zivilisation möchte. Die Unterkünfte auf Kauai waren kurzfristig so teuer, dass es keinen Unterschied machte sich mal etwas zu gönnen, also gehts nach Kapaa ins Courtyard by Marriott. Die Wege auf der kleinen Insel sind kurz, wir sind in 20 Minuten am Hotel und stellen fest, dass es ganz amerikanisch keine Gehwege gibt. Mir war klar, dass man auf Kauai unbedingt einen Mietwagen braucht, aber dass man als Fussgänger so gar keine Chance hat, hätte ich nicht gedacht. Ausserdem fallen Hühner auf, die überall frei rumlaufen. Werden die auch Nachts krähen? JA!
Kapaa ist ein kleiner Ort, an einer viel befahrenen Strasse entlang reihen sich einige schöne Geschäfte und Restaurants. Auf der einen Durchfahrtsstrasse scheint fast immer Stau zu sein. Wir finden den Markt am Sportplatz und kaufen richtig viel und günstig Obst und Gemüse: eine riesige super leckere Pomelo, Bananen, riesige Avocado für nur 1.50 Dollar, Mandarinen und Limetten. Das Frühstück ist gesichert.
Wanderung zum Kuihau Ridge trail
6:30 Uhr klingelt der Wecker für die Wanderung zum Kuihau Ridge Trail, die nur Vormittags wolkenlos sein soll. Wir frühstücken Obst im Zimmer und kochen einen hawaiianischen Padcafe in der Kaffeemaschine. In der Hotellobby stellen wir anschliessend fest, dass es dort auch gratis Kaffee, Wasser, Milch etc. gibt. Das Buffet-Frühstück würde allerdings nochmal 23 Dollar pro Person kosten.
Auf dem Weg zum Trail halten wir beim Aussichtspunkt über den Kailua River. Dort steigen gerade die ersten in ihre Kayaks ein. Wir überlegen, ob wir das auch machen sollen, eine fünfstündige Tour kostet 85 Dollar. Wir fahren weiter auf der Strasse 580 zum Kuihau Ridge Trail, diese wird immer schmaler und bewachsener vom Dschungel. Das Gras knallt an den Seitenspiegel, so eng ist es. Für den 3.3 langen Trail soll man 2-3 Stunden rechnen. Der breite Weg ist schlammig und matschig, die Forstarbeiten sind in vollem Gange. Sie mähen den Weg. Der Regenwald ist grün und dicht, wir sehen wenig Tiere, mal einen Vogel, einige Orchideen und grosse Farne, unbekannte Bäume und Früchte. Es ist tropisch heiss. Der Weg steigt langsam aber stetig an und mündet später in eine richtige Gratwanderung mit wunderschönen Aussichten. Wir gelangen an einen Picknick Platz und gehen gerade aus daran vorbei, weil dort offenbar ein Weg ist. Im dichten Gestrüpp kämpfen wir uns mit unseren kurzen Hosen durchs Dickicht. Ich dachte das sei normal, vielleicht fehlen hier einfach noch die Forstarbeiten, doch als der Weg fast nur auf allen vieren und mit einigen Kletterkünsten zu begehen war, kommen Zweifel auf, ob wir richtig sind. Schliesslich geht der Weg nicht weiter und wir kehren um. Der richtige Weg ist eigentlich ganz offensichtlich gegenüber vom Picknicktisch und gut gemäht ist er auch! Der Weg wird auch hier wieder schmal, der Regen weicht uns langsam richtig durch. Der Regenwald macht seinem Namen so alle Ehre und leuchtet schön grün. Mit pitschnassen Füssen kehren wir schliesslich bald um. Bis zu unserem Rückweg waren wir tatsächlich ganz alleine auf diesem wunderschönen Wanderweg.
Auf dem Rückweg besuchen wir, dreckig wie wir sind, einen Hindu Tempel, ich bin froh dass ich mit dem Sarong die dreckigen Beine bedecken kann. Dort ist ganz viel Spiritualität zu spüren, man betritt die Anlage durch ein Tor, links ein riesiger Banyan Tree, dann ein Pavilion mit Erläuterungen zum Hinduismus und der Tempel mit einem Pool linker Hand. Am Ende des Weges bietet sich ein fantastischer Blick auf einen sacred pool mit kleinem Wasserfall. Wirklich schön! Der Satguru spricht uns an, wohl aus Neugierde wo wir her sind.
Der Opaekaa Wasserfall ist ein obligatorischer Stopp für alle Touristen. Auf der anderen Strassenseite bietet sich nochmals ein fantastischer Blick auf den Wailua River.
Am Nachmittag ist noch genug Zeit um gen Norden zum viel empfohlenen Anini Beach zu fahren, dort kann man dank des vorgelagerten Riffs schnorcheln. Wegen den starken Strömungen und den hohen Wellen ist das Schnorcheln auf Kauai vielerorts nicht möglich. Vor allem jetzt im Oktober, wird die See unruhiger. Kauai zeigt sich von seiner rauen Seite. Ich gehe aus reiner Neugier ins Wasser, einige bunte Fische, aber nicht viele, eine Moräne, ein Trompetenfisch, ein besonders blauer Boxfisch, sonst nur abgestorbene Korallen und dreckig aufgewühltes Wasser. Also eher enttäuschend im Vergleich zu The Big Island oder Bali.
Wir fahren noch zum Secret Beach, der ist Teil des Kauapea Beaches in Kilauea. Dorthin gelangt man über einen schmalen steilen Pfad, der aufgrund des Regens recht rutschig ist. Aber es lohnt sich, der Strand ist breit, grober gelber Sand, super hohe Wellen brechen sich am steilen Strand. Die Sonne geht gerade unter, es wird dunkel und wir sind fast alleine am Strand.
Auf dem Rückweg schauen wir noch im viel empfohlenen Fishmarket in Kilauea vorbei. Das ist kein Markt, sondern eine Art Schnellrestaurant mit sicherlich sehr guter Qualität. Das Essen sah echt super aus und es war voll.
Das Courtyard by Marriott bietet mit seiner Ressortpauschale zwei kostenfreie Yogastunden pro Zimmer, sowie zwei Begrüssungsgetränke. Ich freue mich natürlich schon lange auf das Yoga. Es findet direkt am Strand statt, auf dem Rasen vom Marriott ist es eine wackelige Angelegenheit. Nach der sehr guten Yoga Stunde entdecke ich eine riesige Robbe am Strand. Ich hole gleich Sophia, das muss sie sehen!
Sophia hat ein paar Empfehlungen für den Südteil der Insel. Zuerst fahren wir durch Lihue (hier gibt es auch einige Einkaufszentren) und weiter auf der Strasse 520 Richtung Koloa, wo wir durch einen tollen Baumtunnel kommen. Die Bäume umschliessen quasi die Strasse komplett. Old Koloa Town lohnt für einen kurzen Bummelstopp, einige kleine Boutiquen sind recht sehenswert. Weiter gehts Richtung Westen an die Küste nach Poipu, wir kommen an den bekannten botanischen Gärten – Allerton Gardens – vorbei, wo sich Sophia einen Absenker für die Frangipani kauft. Der Eintrittspreis ist uns leider viel zu hoch. So fahren wir weiter zum Blowhole, wo der Ozean Wasser durch die Löcher der Küste in gewaltigen Fountainen nach oben bläst. Der Strand am Kukuiula Hafen ist so schön, dass wir spontan zum Picknick auf dem Rasen anhalten und ich sogar noch kurz schnorcheln gehe. Leider ist das Schnorcheln nicht der Rede wert, die Strömungen sind wirklich nicht zu unterschätzen. Ich glaub ich lass das mit dem Schnorcheln auf Kauai.
Später fahren wir wieder Richtung Osten zu einer empfohlenen Küstenwanderung, wo wir auf einer unbefestigten Strasse zur Makauwahi Cave fahren. Das Eisentor schliesst am frühen Nachmittag die Höhle wo „Fluch der Karibik“ gedreht wurde. Leider sind wir zu spät und wandern an der Küste von einem tollen Strand zum Nächsten. Die Landschaften sind wunderschön! Hier kann man auch reiten!