Die Tempellandschaft von Bagan

Tempel, Stupas und Pagoden in unberührten Landschaften

Wir fahren mit dem Bus von Mandalay nach Bagan, eine 5 stündige Busfahrt in einem alten klapperigen, unbequemen Bus, wir sitzen zum Glück ganz vorn. Kurz vor der Ankunft müssen wir sogar nochmal den Bus wechseln, warum weiss keiner so genau.

Bagan kostet 20 Dollar Eintritt, das ein Officer im Bus einkassiert. Ich bin sehr froh, ein Ticket von einem anderen Backpacker abgestaubt zu haben, denn man sagt 98 % der Gelder fliessen der Regierung zu und die wollen wir natürlich nicht unterstützen! 

Der Bus bringt uns direkt zu unserem Ostello Bello in Bagan, wo wir erstmal von Mücken aufgefressen werden. Nach einer Stärkung im vegetarischen „the moon“ Restaurant, was uns überteuert erscheint und bei weitem nicht die Stimmung hat, die wir bei den super Bewertungen erwarteten, gehen wir zum Fluss für den Sonnenuntergang. Am Fluss wird in der Kloake gefischt. Wir können es kaum fassen und sind sehr froh absolut vegetarisch zu leben.

Jeden Morgen 8 Uhr bietet das Ostello Bello Bagan eine gratis Bagantour by bike an. Bei den Bikes handelt es sich um einfach zu bedienende Elektrobikes im Mopedstil. Man tuckert langsam vor sich hin, schneller als ein Elektrofahrrad, aber langsamer als ein Moped. Wir sehen bei der Tour die wichtigsten Tempel, Pagoden und Stuppas und erhalten so einen guten Überblick über die Region mit den über 3000 Pagoden. Der Guide erklärt erstaunlich viel.

Nach einer wohlverdienten Pause, fahren wir zu dem vom Guide empfohlenen Tempel für den Sonnenuntergang, tatsächlich gibt es hier eine Ticketkontrolle! Auch sonst staune ich, dass es so touristisch ist, einige Händler versuchen ihr Glück und kommen uns sogar auf den Tempel nach.

Am nächsten Tag möchte ich unbedingt den Sonnenaufgang sehen, dafür bin ich 4:30 Uhr im Dunkeln parat und staune, wie viele andere bereits in der Hostellobby warten. Sie warten nur auf mich, was bisher niemand wusste – haha. Denn ich bin offenbar die einzige, die weiss wie wir zum Sunrise Tempel kommen. Also führe ich die kleine Gruppe zum Guide empfohlenen Tempel. Ich hatte mir alle Tempel im maps.me (offline Karte zeigt mehr!) bei der Tour mit dem Guide markiert und so kenne ich mich nun bestens aus.

Gegen 7 Uhr sind wir nach einem fantastischen Sonnenaufgang zurück im Hostel. Ich mache gleich noch Yoga auf dem rooftop des Hostels, bis mich auch hier die Mücken auffressen. Nach dem inkludierten Frühstück im Ostello Bello Bagan, fahren wir die Tempel und Pagoden ab, die laut Lonely Planet noch sehenswert sind und auf keinen Fall verpasst werden dürfen. Dank maps.me gelingt mir die Tour extrem gut. 

Den Sonnenuntergang sehen wir vom Tempel, neben Alodawpye Phaya. Den Weg dorthin zu finden ist nicht einfach und irgendwie doch, weil man wie wir am Ende entdecken, von einem der grössten Tempel (Alodawpye Phaya) einfach hin laufen können. Wir hätten uns also die Fahrt durchs Gestrüpp sparen können! Die Einheimischen die uns immer wieder auf der Fahrt ansprechen, ob sie uns Tempel für Sonnenauf- oder -untergang zeigen können, wimmeln wir ab, weil sie nur Geld wollen uns uns letztendlich die gleichen Tempel zeigen würden, die wir schon kennen. 

Am nächsten Morgen fahre ich wieder zum Sonnenaufgang. Der Himmel sternenklar, es lohnt sich also so früh aufzustehen. Eine Reihe kleinerer Pagoden sind im maps.me mit „leicht zu besteigen“ (was ja eigentlich inzwischen verboten ist) beschrieben. Ich finde sie ohne Probleme und geniesse die Ruhe, die Pagode für mich ganz alleine zu haben. Und sie war wirklich leicht zu besteigen!

Zurück bei Cristina, frühstücken wir gemeinsam im Ostello Bello Bagan, checken anschliessend aus und fahren nochmal bisel rum, einige Tempel, Pagoden und Stupas haben wir noch nicht gesehen und Cristina will unbedingt noch eine Tasche kaufen. Der Taschenkauf wird zu einem ganz besonderen Erlebnis, da sie von der Verkäuferin nach Hause eingeladen wird, sozusagen ins Lager. Wir stehen plötzlich im Wohnzimmer der Familie in Myinkaba, wo Cristina kräftig handelt. Uns wird Wasser angeboten und natürlich soll ich auch eine kaufen. Ich lehne dankend ab, mein Gepäck ist am Limit. 

Langsam aber sicher haben wir am dritten Tag in Bagan genug von Pagoden und Stupas, wir finden Ruhe und etwas Abkühlung im Schatten des herrlichen Restaurants The Village House in einem kleinen Dorf namens West Pwa-saw. Der Garten dort mit Blick auf weitere Stupas ist einfach fantastisch, wir sind die einzigen Gäste, der Besitzer entsprechend zuvorkommend.

Abends geht es nochmal zum Sonnenuntergangs Tempel vom ersten Abend. Hab bisel Bammel vor der Ticketkontrolle, weil meins abgelaufen ist. Der Offizier erwartet uns schon weit vor dem Tempel, ich zeige ihm ganz selbstbewusst mein abgelaufenes Ticket zusammen mit dem gültigen von Cristina. Er meint nur, dass wir offenbar nicht zusammen angekommen sind. Dann lässt er uns passieren. Glück gehabt!!! Der letzte Sonnenuntergang ist der schönste, weil wir heute einen strahlend blauen Himmel hatten und somit der Abendhimmel traumhaft aussieht.

Gegen 21 Uhr ist Abholung vom Ostello Bello Bagan und Transfer zum Nachtbus, mein erster! Abfahrt in Bagan gegen 22 Uhr, Ankunft in Inlay Lake um 6 Uhr. 

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