Nusa Lembongan und Nusa Ceningan
Flucht auf die Insel Nusa Lembongan zum Schnorcheln und Tauchen
Nachdem mich Sanur nicht so vom Hocker gehauen hat, habe ich kurzerhand meine vier Nächte in Sanur auf zwei gekürzt und ein Boot für 400000 Rp. Inklusive pick-up in Sanur und drop off in Lembongan, pick-up in Lembongan und drop-off in Ubud gebucht. Das Speedboot ist von Scoot und setzt in 30 Minuten nach Lembongan über. Leider holt mich niemand zur vereinbarten Zeit ab, nach 15 Minuten werde ich langsam nervös. Letztendlich kam raus, dass sie die falsche Zeit gebucht haben und mich daher viel früher abholen wollten. Sie organisieren ein Taxi, das mich in einer rasenden Fahrt zum Hafen bringt. Der Hafen ist aber kein Hafen, wie wir ihn uns vorstellen, sondern viel mehr ein Strand, wo Boote Touristen auskippen und abholen. Auf Galapagos würde man sagen, wet landing! Das Boot hat 40 Minuten Verspätung, so war die ganz Hetzerei umsonst. Nachmittags nimmt der Wellengang zu, mit Scoot fährt das letzte Boot 13.30 Uhr, denn Nachmittags ist Ebbe. Abends gegen 17 Uhr fährt dann nochmal eins. Die Überfahrt ist nichts für schwache Mägen, der Wellengang ist enorm.
Die Insel sieht wirklich idyllisch aus! Weisser Sandstrand soweit das Auge reicht. Eine Art offener Pickup bringt mich in mein Mega Cahya Guesthouse. Das Doppelzimmer ist riesig, aber sehr einfach, kostet pro Nacht ca. 22 Euro. Der Pool ist erstaunlich tief, während ich Nachmittags an selbigem liege, verstehe ich auch warum: er wird von der benachbarten Tauchschule Mola Mola Dive genutzt. Also nix mit Ruhe! Tauchschulen gibts hier einige, ich war bei der Wifish Dive Schule, sie haben nagelneues Equipment und super Bewertungen. Für heute hab ich allerdings erstmal Schnorcheln hinter mir. Gebucht in meinem Homestay Mega Cahya (nur 150000 Rp.), war ich mit der Mola Mola Tauchschule an drei spots: Manta Bay (wir haben tatsächlich riesige Mantas gesehen), Crystal Bay (Korallen und viele bunte Fische) und Mangrove Point (Korallen, Seesterne, bunte Fische). Es gab keine Verpflegung, da es ein reines Schnorchelboot war und wir vor dem Mittag zurück waren. Zum Mittag bin ich ins Restaurant Pisang Pisang, dort gibt es vegane und vegetarische Angebote und super leckere Smoothies, allerdings nicht ganz günstig. Viel günstiger, aber leider etwas ausserhalb liegt das Green Garden Restaurant, ein tolles vegetarisches Restaurant! Dort hatte ich das Tempe Curry, das locker für zwei Personen reicht.
Die Sonnenuntergänge in Lembongan sind einzigartig, ich geniesse ihn in einem Sitzsack im Blue Corner Restaurant / Beachbar. Die perfekte Location am Strand, wo sich Taucher, Schnorchler, Aussteiger und Backpacker unter bunten Schirmen treffen! Ein Bild wie aus dem Reisekatalog.
Der gesamte lange Strand ist mit Restaurants und Bars gesäumt, an einem anderen Abend sind wir im Warung der Mola Mola Tauchschule. Schön hier bekannte Gesichter zu sehen und Tauchstories zu hören. Alle wollen Mola Mola (den grossen Mondfisch) sehen und ich bin eine der wenigen, die heute das Glück hatte! Mein Dive Master Anang von der Mola Mola Tauchschule ist mit mir in Crystal Bay vor Nusa Penida auf 18 Meter getaucht und plötzlich hörten wir ein dumpfes Geräusch und die vielen Taucher tauchten in die Tiefe. Ich habe Mola Mola tatsächlich von weitem gesehen, weil mein Divemaster genau wusste, wo er danach suchen musste und mir genau gezeigt hat, wo ich hinschauen muss. Es war ein gigantisches Erlebnis, auch wenn ich als OpenWater Diver nicht wirklich tief komme. Manchmal hat man hier das Glück und sieht den Mondfisch auf nur 15 Meter Tiefe oder sogar fast an der Wasseroberfläche. Ein magischer Ort. Man munkelt, dass es dieses Jahr besonders gut sei. Eigentlich meidet dieser Ozeanriese Taucher. Mein Tauchgang mit Anang war perfekt, wir haben ausserdem zwei Schildkröten, Nemo (den orangenen Anemonenfisch), Trompetenfische und so viele andere Fische gesehen. Es war ein tolles Erlebnis in Crystal Bay zu tauchen. Beim ersten Tauchgang sind wir in der Manta Bay mit mehreren Mantas getaucht, sie sind einfach nur riesig und schweben grazil über mir, während sich am Boden ein Bamboo Haifisch den Weg sucht. Es ist Winter in Bali, Trockenzeit, Sonnenschein, doch der Ozean ist kalt, wir tragen lange Wetsuits und frieren nach 20 Minuten.
Nusa Lembongan mit dem Roller zu entdecken ist ein Erlebnis, die Steilküste ist beeindruckend, die Aussichten von der bergigen Insel auf die schönen weissen Sandstrände grandios. Ich lasse mir noch ein bisschen von meinem Tauchguide Anang die Insel zeigen, die Einheimischen sind einfach so freundlich, das ist unglaublich! In 20 Minuten ist man vom langen Strand zur gelben Brücke gefahren, hierüber erreichen wir Nusa Ceningan, die wir einfach einmal umrunden und dabei fantastische Aussichten an der Steilküste haben. Die Fahrt über die bergige Insel sollten sich nur geübte Mopedfahrer zutrauen. Die Strassen sind wirklich schlecht und eng, die Kurven steil. Ich habe keinen Unfall direkt gesehen, aber viele Stories gehört und aufgeschürfte Knie gesehen. Wobei sich auch viele am Riff bei ihren Surfversuchen verletzten!
Nach einem Frühstück im gemütlichen Ginger & Jamu am Strand, muss ich Lembongan schon wieder verlassen. Bin froh, dass ich hier wenigstens drei Nächte hatte! Es geht recht pünktlich mit Scoot zurück nach Sanur, diesmal klappt auch alles mit dem pick-up in Lembongan und dem drop-off in Ubud, dem spirituellen und kulturellen Zentrum von Bali.